Ein Rückblick auf die Teamgeschichte von 2010 - 2014. 2012: Die erste Grand Tour
Ab dem nächsten Jahr wird das Team einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung nehmen. Während die ambitionierte Philosophie erhalten bleibt, wird sich mit neuen Partnern der Teamname ändern, Es ist an der Zeit auf unsere einzigartige Geschichte zurück zu schauen: in nur fünf Jahren haben wir Amateure zu Teilnehmern an der Tour de France entwickelt.
Team NetApp machte in der Saison 2012 einen weiteren großen Schritt nach vorn. Bereits in seinem zweiten Jahr in der Pro Continental Liga fuhr das Team seine erste Grand Tour. Die Mannschaft glänzte während der Saison nicht nur bei seinem Giro d'Italia Debüt, sondern fuhr regelmäßig auf das Podest. Als "Das beste Team NetApp überhaupt" bewertete Team Manager Ralph Denk das Jahr. Die Mannschaft hatte bewiesen, dass sie sich zu einem konkurrenzfähigen Team entwickelt hatte.
Anfang Januar machte Team NetApp mit einem beherzten Werbefeldzug auf sich aufmerksam, um sich die begehrte Wildcard für den Giro d'Italia zu sichern. Die Anstrengungen zahlten sich aus, denn als die Giro-Organisatoren ihre Entscheidung am 10. Januar bekanntgaben, war das Team dabei.
Der Giro war der Höhepunkt, aber nicht der alleinige Schwerpunkt des Jahres. Zum ersten Mal gewann das Team ein Mannschaftszeitfahren – bei der Settimana Coppi e Bartali. Jan Barta gewann das abschließende Einzelzeitfahren und holte zugleich den Gesamtsieg – der erste Rundfahrtsieg der Mannschaft. Bartosz Huzarski sicherte sich zudem den zweiten Rang, was dem Team die beiden oberen Podiumsplätze der Gesamtwertung einbrachte.
Kurz darauf gewann Jan Barta „Rund um Köln“ und Daniel Schorn fuhr auf das Podium bei „Hel van het Mergelland“. Bei den Frühjahrsklassikern erhielt das Team nicht nur eine Einladung zu Paris-Roubaix sondern nahm auch zum ersten Mal an der Flandern-Rundfahrt teil.
Alle Augen aber richteten sich bereits auf Herning, Dänemark, den Ausgangspunkt des Giros 2012. Allerdings ereilte die Mannschaft kurz vor dem Start eine schlechte Nachricht, als Leo König aufgrund von Rückenproblemen seine Teilnahme absagen musste. Somit verschob sich auch der Beginn seiner mittlerweile erfolgreichen Grand-Tour-Karriere.
Der Giro d’Italia begann für das Team NetApp reibungslos mit einigen Top-Ten-Platzierungen bei den Etappen und mit vielen Ausreissergruppen. Der Durchbruch kam schließlich mit der Rückkehr des Rennens in die italienische Heimat. Bartosz Huzarski eroberte im Schlussanstieg in der historischen Stadt Assisi den zweiten Platz nur zwei Sekunden hinter dem Etappensieger. Mit dieser tollen individuellen Leistung krönte er eine starke Mannschaftsleistung. Die Etappe bewies endgültig, dass ein kleines deutsches Team verdientermaßen die Wildcard erhalten hat und auf dem höchsten Niveau konkurrenzfähig ist.
"Dieses Jahr war fantastisch für das ganze Team. Der erste große Schritt in die höchste Klasse des Radsports war gemacht. Vor allem in den italienischen Rennen haben wir gezeigt, dass wir eine gute und professionelle Mannschaft sind. Wir sind ein kleines Team, aber wir stehen nicht im Schatten der ProTour-Teams“, so Bartozs Huzarski rückblickend.
„Speziell für mich war es eine tolle Saison. Der Podiumsplatz beim Giro d‘Italia, die hervorragende Teamarbeit während der ganzen Saison und meine gute körperliche Verfassung. Ich wünschte, dass jedes Jahr so wäre wie dieses!", so Huzarski weiter.
Auch Jan Barta setzte seine beeindruckende Saison auf der 14. Etappe des Giro d’Italia fort, als er nur knapp einen Etappensieg verfehlte. Das Rennen führte zum ersten Mal in die Berge. Vom Start weg schloss er sich der entscheidenden Ausreissergruppe an, bevor er ein Solo versuchte und schließlich zeitgleich mit dem Etappensieger ins Ziel fuhr.
Die Mannschaftsleistung ließ nach dem erfolgreichen Grand Tour-Debüt nicht nach. König beendete nach seinem Verletzungscomeback die Tour of Utah auf dem dritten Gesamtrang und gewann sogleich eine Etappe bei der Tour of Britain. Andre Schulze fügte drei Siege zum Teamerfolg hinzu, Bartosz Huzarski und Matthias Brändle steuerten jeweils einen weiteren Sieg bei.
Schlussendlich blickte das Team auf elf Siege zurück und somit auf eine deutlich bessere Saisonbilanz als im Vorjahr.
Team NetApp 2012:
Jan Barta, Jerome Baugnies, Cesare Benedetti, Matthias Brändle, Steve Cozza, Andreas Dietziker, Markus Eichler, Reto Hollenstein, Bartosz Huzarski, Grischa Janorschke, Blaz Jarc, Leopold König, Andreas Schillinger, Daniel Schorn, Andre Schulze, Michael Schwarzmann, Timon Seubert und Marcel Wyss.
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